NEBENKOSTEN – MEHR ALS „PEANUTS“

Beachten Sie, dass Sie als Eigentümer Ihre Nebenkosten nicht mehr mit einer monatlichen Pauschale zahlen und am Jahresende gegebenenfalls nachzahlen können. Viele Kosten fallen dann „auf einen

Schlag“ an. Und als Eigenheimbesitzer müssen viele Rechnungen zusätzlich zur Finanzierung beglichen werden.

Die laufenden Kosten variieren von Haushalt zu Haushalt natürlich. Nachfolgend möchten wir Ihnen grobe Richtwerte auflisten, die als Kalkulationsgrundlage dienen können. Abgaben wie Grundsteuer und Müllabfuhr unterscheiden sich regional. Für genaue Werte sollten Sie sich rechtzeitig bei der Gemeinde nach den geltenden Gebührensätzen erkundigen.

 

Heizung/Warmwasser

Die wohl größte finanzielle Belastung an Nebenkosten ist der Heizöltank im Keller. Das Hauptproblem: Das Heizöl wird in einem Schwung geliefert; die Kosten fallen daher auf einmal an. Rund 50 Euro sollten monatlich für Heizung und Warmwasser beiseitegelegt werden. Wenn Sie Ihre Heizkosten niedrig halten wollen, dann lohnen sich oftmals Investitionen in die Anlage. Bei der Entscheidung für ein Heizsystem sollten auch die Preissteigerungsraten der verschiedenen Brennstoffe beobachtet werden. Mittlerweile gibt es jedoch diverse alternative Techniken: von der Luft-Wasser-Wärmepumpe über die Öl-Brennwertheizung bis hin zur Pelletheizung – alternativ mit oder ohne Solarthermie.

Heizungswartungen sollten Sie ebenfalls bei Ihrer Berechnung einkalkulieren. Hier kann mit circa 400 Euro jährlich gerechnet werden.

 

Schornsteinfeger

Eine regelmäßige Überprüfung von Öl- und Gasheizungen ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Gebühren schwanken auch hier je nach Bundesland. Rechnen kann man jedoch mit 100 bis 120 Euro jährlich für den Besuch des Schornsteinfegers.

 

Strom

Die Stromkosten steigen tendenziell. Für ein Einfamilienhaus kann mit monatlich 80 bis 100 Euro gerechnet werden. Auch hier gilt: Planen Sie vorab etwas mehr Stromgeld ein, sonst fällt zum Jahresende eine Nachzahlung an.

Den steigenden Strompreisen kann mit Photovoltaik auf dem Dach entgegnet werden. Eventuell ist diese Art der Stromgewinnung eine Überlegung für Sie wert.

 

Wasser/Schmutzwasser/Regenwasser

Das Wasser schlägt in der Haushaltskasse gleich dreimal zu Buche: Zum einen zahlen Sie für das frische Wasser aus der Leitung, aber auch für das Schmutzwasser, sprich das Abwasser. Und drittens fällt eine Gebühr für Regenwasser an. Welchen Betrag Sie hier aufwenden müssen, hängt von der versiegelten Grundstücksfläche ab. Damit ist die Hausgrundfläche plus die umliegende Pflasterung gemeint. Und auch beim Wasser gilt wieder: Jede Gemeinde legt die Gebühren der Ver- und Entsorger individuell fest. Hier sollten Sie beim Versorger direkt nachfragen.

Preisbeispiel Hamburg:

Eine Kleinfamilie, die am Tag 600 Liter Wasser verbraucht, bezahlt monatlich rund 70 Euro (inklusive Abwasser). Hinzu kommt noch die Gebühr für das Regenwasser in Höhe von 0,73 Euro je versiegeltem Quadratmeter pro Jahr. Grundsätzlich kann also auch bei den Wasserkosten mit pauschal 100 Euro monatlich kalkuliert werden.

 

Müllabfuhr

Auch der Müll will bezahlt werden und gehört zu den laufenden Kosten eines Eigenheimbesitzers. Hier variieren die Gebühren wiederum je nach Gemeinde. Einen einheitlichen Maßstab für die Berechnung

der Müllkosten gibt es nicht. Oft werden die im Haushalt lebenden Per­sonen als einzige Berechnungsgrundlage herangezogen; in diesem Fall lassen sich die monatlichen Kosten nicht beeinflussen. Wird jedoch die Müllmenge berücksichtigt, kann man durch Müllvermeidung

den einen oder anderen Euro sparen. Faustregel: Die Kosten belaufen sich auf zehn bis 15 Euro pro Person und Monat.

 

Reparaturen und Instandsetzungen

Reparaturen fallen im Laufe der Jahre immer an: Es regnet plötzlich durchs Dach hinein, die Haustür lässt sich nicht mehr richtig schließen oder eine Wasserleitung bricht. Mit derartigen unschönen Überraschungen muss immer gerechnet werden. Daher ist es ratsam, sich circa 100 Euro monatlich für anfallende Reparaturarbeiten auf die hohe Kante zu legen. Im Ernstfall kann dann auf dieses Geld zurückgegriffen werden.

Bei einer Eigentumswohnung ist sogenanntes „Hausgeld“ zu entrichten. Das bedeutet: Jede Partei zahlt in einen gemeinsamen „Pott“ der Eigentümergemeinschaft ein. Anfallende Reparaturen am gemeinschaftlichen Eigentum können dadurch beglichen werden.

 

Rundfunkbeitrag

Von niemandem gemocht, aber von jedem zu bezahlen: der Rundfunkbeitrag. Der Beitrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist unabhängig davon zu entrichten, ob ein TV-Gerät im Haus ist oder die Familie nur Privatradio hört. Der Beitrag beträgt derzeit circa 17,50 Euro monatlich.

 

Grundsteuer

Die Grundsteuer fällt einmal jährlich an. Auch diese Steuer wird von der Gemeinde festgelegt. Beinahe jeder Eigentümer bezahlt aufgrund unterschiedlicher Einheitswerte und regional verschiedener Hebesätze einen anderen Betrag. Pro Kopf zahlt jeder Deutsche durchschnittlich 134 Euro jährlich.

Die zu zahlende Grundsteuer variiert von Eigenheim zu Eigenheim mitunter sehr stark. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie mit einer jährlichen Steuer von 500 Euro rechnen.

Grundsteuerberechnung



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