Investmentsparpläne sind eine beliebte Anlagestrategie, um kontinuierlich – auch mit kleineren Beträgen – den Vermögensaufbau zu gestalten. Dabei werden regelmäßig Anteile an einem oder mehreren Investmentfonds oder ETFs gekauft und anschießend im Depot verwahrt. Die meisten Banken bieten Sparpläne bereits ab 25 Euro pro Monat an und ermöglichen damit auch dem „kleinen Geldbeutel“, die Renditechancen der Kapitalmärkte zu nutzen. Fondssparpläne sind sehr flexibel. Es gibt eine Vielzahl von Fonds/ETFs, die unterschiedliche Risikotypen bedienen und verschiedene Anlagethemen fokussieren. So findet jeder Interessierte den für sich passenden Sparplan. Zudem können Sparraten jederzeit angepasst oder auch ausgesetzt werden.
Besteht einmal kurzfristiger Liquiditätsbedarf, können erworbene Fondsanteile veräußert werden. Allerdings zu dem dann aktuellen Kurs. Da die Börsen kurzfristig auch schwanken, sollten Anleger bedenken, dass eine Fondsanlage für einen mittel- bis langfristigen Zeitraum gedacht sind (mindestens 5 eher 10 Jahre), damit zwischenzeitliche Kursschwankungen ausgeglichen werden können.
Sparplan und Einmalanlage
Fondsanteile können auch über einen Einmalbetrag erworben werden. Doch der regelmäßige Sparplan hat demgegenüber einen großen Vorteil: Während die Einmalanlage vor allem vom richtigen Zeitpunkt des Einstiegs abhängt, investiert der Sparplan regelmäßig (kleinere Beträge) in unterschiedlichen Marktphasen. Damit agiert der Sparer automatisch antizyklisch. Er erwirbt dabei mal mehr Anteile (wenn der Kaufkurs gerade gefallen ist) und mal weniger Fondsanteile (wenn der Kaufkurs gerade gestiegen ist). Dadurch entsteht der sogenannte Cost-Average-Effekt – der Effekt eines durchschnittlich günstigeren Kaufkurses gegenüber der Einmalanlage.
Monat | Fondskurs | Erworbene Anteile* bei … | |
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… monatlichem Investment 100 € | … Einmalanlage 600 € | ||
Januar | 100 € | 1,00 | 6,00 |
Februar | 75 € | 1,33 | |
März | 130 € | 0,77 | |
April | 120 € | 0,83 | |
Mai | 70 € | 1,43 | |
Juni | 95 € | 1,05 | |
Summe Anteile | 6,41 | 6,00 |
*Investment : Fondskurs
In beiden Beispielen wurden insgesamt 600 Euro investiert. Der Sparplan profitierte jedoch von den Kursschwankungen des Fonds und konnte mehr Anteile für das gleiche Investment gegenüber der Einmalanlage im Januar erwerben.
Eine der wichtigsten Regeln bei der Vermögensanlage lautet: „Leg nie alle Eier in einen Korb!“. In Bezug auf ein Investment bedeutet das, sein Geld vielseitig anzulegen, breit zu diversifizieren, und es nicht nur in eine Aktie zu investieren. Dafür eignen sich Investmentfonds hervorragend, da sie in eine Vielzahl von Aktien investieren und damit automatisch das Risiko breiter streuen. Einige Fonds sind auf bestimmte Arten von Vermögenswerten wie Branchen, Regionen oder spezielle Themen (z.B. Nachhaltigkeit) und Strategien angelegt.
Anleger müssen sich nicht darum kümmern, wann welche Aktien gekauft oder verkauft werden. Das übernimmt ein professionelles Fondsmanagement, das die Märkte permanent beobachtet, analysiert und Prognosen für die zukünftige Entwicklung ableitet. Ein weiterer Vorteil ist, dass Anleger auch mit kleinen Beträgen über Investmentfonds am Kapitalmarkt partizipieren können. Anders als beim reinen Aktienkauf müssen sie nämlich keine vollen Stücke kaufen, sondern können mit ihren Beträgen auch Fondsanteile erwerben.
Kostengünstige ETFs
Während ein herkömmlicher Investmentfonds von einem Fondsmanagement aktiv verwaltet wird, bilden Exchange Traded Funds (ETFs) einen Index eins zu eins ab. Man spricht daher bei ETFs auch von einem passiven Investment. Das ist in der Regel deutlich kostengünstiger und ermöglicht ebenso eine Kapitalanlage in verschiedene Vermögenswerte. Zudem entfällt das Risiko, dass ein Fondsmanager schlechte Anlageentscheidungen trifft und die Rendite des Fonds negativ beeinflusst wird. Andersrum entfällt auch die Chance darauf, mehr Rendite zu erzielen als der Markt. Die Rendite eines ETFs wird immer der des Marktes entsprechen, den er nachbildet. Nicht mehr, nicht weniger.
Nachhaltige Investments
Sowohl aktive Investmentfonds als auch passive Indexfonds (ETFs) geben Anlegern zunehmend die Möglichkeit, in Unternehmen zu investieren, die soziale und ökologische Kriterien erfüllen oder sich auf Nachhaltigkeit konzentrieren. Solche Fonds werden oft als nachhaltige, grüne oder ethische Fonds bezeichnet. Sie investieren beispielsweise in Unternehmen, die erneuerbare Energien nutzen, umweltfreundliche Technologien fördern oder sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen.
Nachhaltige Investmentfonds sind eine Möglichkeit für Anleger, ihr Geld in Einklang mit ihren Werten und Überzeugungen anzulegen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nachhaltige Fonds nicht immer eine bessere Wertentwicklung haben als traditionelle Fonds und dass Anleger die Risiken und Chancen sorgfältig abwägen sollten, bevor sie in einen Fonds investieren.